Neue Lernsituation
Zu Beginn des Jahres 2021 prägten nicht nur die Auswirkungen von Covid den Alltag, sondern auch heftige Schneefälle in Deutschland. Glücklicherweise galt auf den Schlitten der Kinder keine Maskenpflicht. In solch besonderen Situationen erforderten sowohl Kinder als auch Jugendliche besondere Maßnahmen. Dies galt gleichermaßen für das gesamte Team.
Demzufolge hieß die Devise weiterhin „Homeschooling“, das Entdecken von Beschäftigungsmöglichkeiten im Haus, das Schaffen von Angeboten, das Zusammenhalten und das Bewältigen der herausfordernden Situation gemeinsam, um daran zu wachsen.
Um die Lernsituation bestmöglich zu unterstützen, stattete der Förderverein die Kinder und Jugendlichen mit neuen MacBooks aus, um eine solide multimediale Grundlage für das Lernen zu schaffen und den Kontakt zu den Lehrkräften aufrechtzuerhalten. Zudem wurden Nachhilfeangebote von verschiedenen Institutionen angeboten, die von den Kindern und Jugendlichen dankbar angenommen wurden. Nicht nur die jungen Menschen mussten sich medial neu orientieren und weiterentwickeln, sondern auch die Mitarbeiter. Statt persönlicher Teamsitzungen fanden „Teams“ ihre Verbindung in Online-Meetings. Dadurch blieb der gemeinsame Austausch gewährleistet, wichtige Informationen wurden weitergegeben und interne Fortbildungen wie „systemische Aufstellungsarbeit“, „Rechte des Kindes“ und „Partizipation als ganzheitlicher Ansatz“ konnten durchgeführt werden. Online stand jedoch nicht nur Schule, Lernen und Austausch im Fokus. Auch die Sportvereine der Kinder bemühten sich um Kommunikation und Zusammenhalt, indem sie beispielsweise Onlinekurse anboten.
Neues Jahr – Neue Gesichter!
Zu Jahresbeginn erweiterte sich das Team um eine neue Köchin. Zuwachs erhielt es ebenfalls durch die erfolgreichen Abschlüsse der Ausbildungen unserer Anerkennungspraktikantinnen, die im Verlauf des Jahres das Team vervollständigten. Im August erhielt das Team weitere Unterstützung durch einen männlichen Anerkennungspraktikanten. Im Gegensatz zu den Vorjahren verzichteten wir auf weitere kurzzeitige Praktika aufgrund der anhaltenden Situation. Bedauerlicherweise mussten wir uns am Ende des Jahres von unserem geschätzten Hausmeister verabschieden. Ein Ziel der pädagogischen Arbeit im Haus Mindener Straße war es, nicht nur die Kinder und Jugendlichen, sondern auch ihre Familien zu begleiten. Diese Begleitung fand im Jahr 2021 mehrfach statt, bis hin zur Rückführung der Kinder und Jugendlichen in ihr ursprüngliches Umfeld. Durch erfolgreiche Rückführungen entstanden freie Plätze, die schnell wieder belegt werden konnten. Die damit entstandene Gruppenveränderung brachte frischen Wind ins Geschehen. Die
Mitarbeiter legten verstärktes Augenmerk auf Gruppendynamik, Zusammenhalt und gemeinsames Miteinander. Da der Alltag weiterhin von Einschränkungen geprägt war, wurden Aktivitäten und Ausflüge vermehrt in die Natur verlagert. Spaziergänge, Outdoor-Spielplätze, Besuche am Steinhuder Meer und Kletterparks fanden große Resonanz bei den Kindern und Jugendlichen. Aber auch „zu Hause“ ging das Outdoor-Leben weiter: Das Gartenhaus erhielt einen neuen Anstrich, Vogelhäuschen wurden gebaut und der Fußballplatz blieb ein beliebter Ort.
Projekte und Ehemaligentreff
Im Rahmen von Projekten verfolgten wir auch die Europameisterschaft. Mit interkulturellem Kochen, dem Basteln von Flaggen und gemeinsamen Fußball-Abenden mit Beamer wurde das Geschehen rund um den Ball spannend verfolgt.
Ein Höhepunkt des Sommers war das Treffen mehrerer Generationen von ehemaligen Kindern des Hauses. Es gab bereits Wünsche nach Wiederholung und weitere „Ehemaligentreffen“ sollen folgen.
Aufgrund der fortlaufenden Einschränkungen gab es im Alltag nicht allzu viele Anlässe zum Feiern. Daher wurden Feiertage und Feste umfangreicher gestaltet. Halloween wurde beispielsweise ausgiebig gefeiert, mit verschiedenen Stationen, Kürbisschnitzen und „Schleimgrabschen“, was von den Kindern mit Freude angenommen wurde.
Durch die Kooperation mit „Femina-Vita“ im Kreis Herford fand eine Fortbildung zum Thema „Prävention sexualisierter Gewalt“ statt. Angesichts der Wichtigkeit dieses Themas sind weitere Fortbildungen geplant. Um für die Zeit nach den Einschränkungen gerüstet zu sein und Ausflüge zu ermöglichen, musste der geliebte, aber in die Jahre gekommene Dacia einem 9-Sitzer-Bulli weichen.
Zusammenfassend lässt sich unser Motto „Gemeinsam das Leben lernen“ erweitern zu „Gemeinsam das Leben bewältigen, das Leben aufrechterhalten und den eingeschränkten Alltag lebenswert gestalten.“